Bilinguales Lernen und Lehren

Französisch

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Gründe für den bilingualen Unterricht deutsch-französisch

Bilingualer Unterricht in der Zielsprache Französisch hat in Deutschland eine lange Tradition. Dies lässt sich mit der engen Kooperation zwischen Frankreich und Deutschland auf allen gesellschaftlichen, wirtschaftlichen und politischen Ebenen begründen. Denn als offizielle Sprache oder als Arbeitssprache trägt Französisch auch in vielen internationalen Organisationen und Kontexten zur Verständigung zwischen Menschen mit unterschiedlichen Erstsprachen bei. Mit Blick auf die eigene berufliche Entwicklung spricht daher vieles für das Lernen von Französisch als Fremdsprache. Bilinguale Lehr- und Lernangebote tragen dazu bei, dass dafür mehr Zeit und Gelegenheiten geboten werden. Darüber hinaus unterstützt bilingualer Unterricht die Aneignung interkultureller und methodischer sowie fachlicher Kompetenzen in zwei Sprachen. So reichen die Französisch-Kenntnisse nicht nur zur alltäglichen Verständigung aus, sondern sie können sicher auch in fachbezogenen Diskussionen und Kontexten eingesetzt werden. Das man dabei nicht allein auf das Englische angewiesen ist, kann in vielen Teilen der Welt noch immer ein deutliches Plus sein.

Die enge Kooperation mit Frankreich hat auch mit Blick auf den bilingualen Unterricht zu einigen Besonderheiten bei der Institutionalisierung sowie in der Didaktik und in der Methodik des bilingualen Unterrichts geführt. Besonders interessant für die Gestaltung bilingualer Lehr- und Lernangebote mit Französisch sind die vielfältigen institutionalisierten Unterstützungsformen für den Austausch zwischen jungen Deutschen und Franzosen (z.B. vermittelt durch das Deutsch-französische Jugendwerk), die in dieser Vielfalt und in diesem Umfang für keine andere Sprache existieren. Aber auch die schulischen und universitären Doppelabschlüsse machen bilinguale Angebote in den Schulen interessant. Neben dem Abi-Bac, d.h. dem deutsch-französischen Abitur, bieten zahlreiche Hochschulen in Frankreich und Deutschland bi- oder gar trinationale Studiengänge an, die über den Verbund der Deutsch-Französischen Hochschule koordiniert werden. Für kein anderes Land bieten sich so viele Möglichkeiten.

Schließlich eignet sich das Französische besser als viele andere Sprachen, sich Strategien für das Lernen von Sprachen anzueignen und sich mit deren Hilfe z.B. rezeptive oder produktive Kompetenzen in anderen (romanischen) Sprachen anzueignen. Wer über gute bis sehr gute Kenntnisse in Französisch verfügt, wie man sie zum Beispiel mit Hilfe bilingualer Unterrichtsangebote erwirbt, der wird relativ schnell lernen können, z.B. spanischsprachige Texte zu lesen. Von dort ist es dann nicht mehr weit, auch im Spanischen kommunikative Kompetenzen zu erlangen.

 

Die Rolle der Französischdidaktik

Bilingualer Unterricht wird nicht mehr nur an Gymnasien angeboten, sondern hat z.B. auch Eingang in Grund-, Haupt- und Realschulen gefunden. Es gibt nicht mehr nur die bilingualen Zweige und Bildungsgänge. Viele Schulen bieten mittlerweile sogenannte bilinguale Module an. Neben dieser Expansion ist auch eine Ausdifferenzierung der Methodik des bilingualen Unterrichts zu erkennen. Die Vielfalt der Angebote und die Ergebnisse der didaktischen Forschung führen beständig zu Neuerungen. Deshalb ist es sinnvoll, wenn Lehrer und Lehrerinnen bereits im Rahmen der universitären Ausbildung für die besonderen Formen Lehrens und Lernens in bilingualen Formen des Unterrichts sensibilisiert und ausgebildet werden.

Im Rahmen des Master of Education Bilingualer Unterricht werden Sie als zukünftige Lehrpersonen auf die Herausforderungen bilingualen Unterrichtens vorbereitet. Die Didaktik des Französischen übernimmt in diesem Zusammenhang eine tragende Rolle. Sie stellt didaktische Konzepte bereit, die dazu beitragen, die Besonderheiten beim Erwerb fachspezifischer Kompetenzen in zweisprachigen Lehr- und Lernkontexten erfassen und methodisch angemessen darauf reagieren zu können. Da sich aufgrund der besonderen Beziehungen zwischen Deutschland und Frankreich auch im bilingualen Unterricht einige spezifische Charakteristika herausgebildet haben, werden diese im Kontrast zu den Konzepten und Methoden z.B. in der englischen Bilingual-Didaktik betrachtet.

Die Vermittlung und Aneignung konzeptueller und methodischer Kompetenzen wird es Ihnen ermöglichen, die französische Sprache im Wechselspiel mit der Schulsprache Deutsch reflektiert und gezielt im Unterricht nicht-sprachlicher Fächer einzusetzen und auf diesem Weg die Lernenden beim Aufbau ihrer sprachlichen und fachlichen Kompetenzen zu unterstützen. Da dabei immer das Sachfach mit seinen Inhalten und Kompetenzen im Mittelpunkt steht, gibt Ihnen das Fach Französisch im Rahmen des Master of Education Bilingualer Unterricht Konzepte an die Hand, die sowohl die Notwendigkeit der sprachlichen Unterstützung der Lernenden, als auch die fachspezifischen Diskursfunktionen im Rahmen eines zweisprachigen Unterrichts in den Mittelpunkt rücken.

Ansprechpartner*innen

Informationen zum Studium

Fachspezifische Zugangsvoraussetzungen

In den Teilstudiengang Französisch des Studiengangs Master of Education Bilingualer Unterricht können Bewerberinnen und Bewerber aufgenommen werden, die mindestens 75 LP Bachelorstudien im Fach (ohne Einbezug der Abschlussarbeit) nachweisen, davon

  1. insgesamt mindestens 49 LP in Sprach- und Literaturwissenschaft, davon mindestens 18 LP in französischer Literaturwissenschaft und mindestens 18 LP in französischer Sprachwissenschaft,
  2. mindestens 13 LP in der Didaktik der romanischen Sprachen.

Darüber hinaus ist beim Zugang ein Auslandsaufenthalt von mindestens drei Monaten Dauer nachzuweisen (gemäß Lehrerausbildungsgesetz von 2009).

Über die aktuellen Regelungen zum Latinum informieren Sie sich bitte auf der Homepage des ISL (http://www.isl.uni-wuppertal.de/).

Beschreibung des Curriculums

Der Teilstudiengang Französisch umfasst 28 LP zzgl. der 3 LP für das Vorbereitungs- und Begleitmodul zum Praxissemester. Die Teilbereiche Sprachwissenschaft/ Literaturwissenschaft (10 LP) und Sprachpraxis (6 LP) werden analog zum Master of Education (PO 2011) studiert.

In der Fachdidaktik werden das Modul „Didaktik des bilingualen Unterrichts in romanischen Sprachen“ (12 LP) sowie das Modul „Begleitveranstaltung Praxissemester“ (3 LP) des MEd Bilingualer Unterricht Französisch belegt.

Das Modul „Didaktik des bilingualen Unterrichts in romanischen Sprachen“ besteht aus einem Einführungsseminar (3 LP), den beiden Seminaren „Vermittlung von Sprach- und Fachkompetenz“ (5 LP) und „Aneignung von Sprach- und Fachkompetenz“ (2 LP) sowie der Modulabschlussprüfung (2 LP). In diesem Modul erwerben die Studierenden die Fähigkeit, verschiedene Konzepte und Organisationsformen bilingualen Unterrichts beschreiben, analysieren und bewerten sowie die dabei gewonnen Erkenntnisse für die Gestaltung, Analyse, Evaluation und Weiterentwicklung bilingualer Lehr- und Lernprozesse reflektiert nutzen zu können. Mit Blick auf die Vermittlung von Sprach- und Sachkompetenz sollen die Studierenden insbesondere bezogen auf das im Teilstudiengang 2 studierte Fach verschiedene Konzepte, die das Verhältnis von sprachlichem und konzeptuell-inhaltlichem Lernen zu erklären versuchen, für die analytisch-konzeptuelle Beschreibung, Analyse und Bewertung didaktischer und methodischer Positionen zum bilingualen Unterricht nutzen.

Das Modul „Begleitveranstaltung Praxissemester“ besteht aus einer Vorbereitungs- und Begleitveranstaltung (2 LP) sowie aus einer Modulabschlussprüfung (1 LP) in Form einer schriftlichen Hausarbeit. Das Modul befähigt die Studierenden im Zusammenspiel mit dem Praxissemester fremdsprachendidaktische Unterrichtskonzepte auch für bilingualen Unterricht zu überprüfen und zu reflektieren sowie erlebte und publizierte Unterrichtsmethoden unter Berücksichtigung neuer fachlicher und fachdidaktischer Erkenntnisse insbesondere mit Blick auf bilingualen Unterricht weiterzuentwickeln.

Die im Studium anzufertigende Masterthesis soll ein Thema behandeln, das im Zusammenhang mit bilingualem Unterricht steht.

Der Teilstudiengang Französisch im MEd Bilingualer Unterricht

Bilingualer Unterricht in der Zielsprache Französisch findet in Deutschland in mehreren Schulformen statt und hat in fast allen Bundesländern Verbreitung gefunden. Nicht zuletzt aufgrund seiner langen Tradition ist er auf Schul- und Hochschulebene national wie binational in Deutschland und Frankreich bestens vernetzt und hat gerade auch in Nordrhein-Westfalen Einzug in die Lehrangebote vieler Schulen (vor allem Gymnasien) erhalten.

Hieraus ergibt sich ein fortwährender Bedarf an qualifizierten Lehrkräften mit bilingualer deutsch-französischer Profilbildung. Erfolgte die hierfür nötige Ausbildung lange Zeit (und nicht ganz selten auch heute noch) autodidaktisch, wurde und wird angehenden Lehrkräften in der zweiten Ausbildungsphase an einigen Studienseminaren/Zentren für schulpraktische Lehrerausbildung (ZfsL) die Möglichkeit der speziellen Zusatzausbildung angeboten. Überdies gibt es gerade in jüngster Zeit die Möglichkeit der Weiterbildung für bereits im Schuldienst tätige Lehrkräfte. Eine noch früher einsetzende bilinguale Profilbildung offeriert nun aber der Studiengang Master of Education Bilingualer Unterricht der Bergischen Universität Wuppertal, der bereits in der ersten Phase der Lehrerbildung eine fundierte Auseinandersetzung mit bilingualem Lehren und Lernen gewährleistet.

Im Teilstudiengang Französisch sollen die Studierenden auf der Grundlage allgemeiner fremdsprachendidaktischer Kompetenzen aus dem BA-Studium verschiedene Konzepte und Organisationsformen bilingualen Unterrichts beschreiben, analysieren und bewerten können. Überdies sollen sie lernen, in welchem Verhältnis Sprach- und Fachkompetenz zueinander stehen und wie beide im bilingualen Unterricht vermittelt werden. Dank enger Kooperation mit Schulen mit bilingualem Bildungsgang wird den Studierenden die Möglichkeit eröffnet, bilingualen Unterricht in der Praxis nicht nur zu beobachten sondern auch selbst durchzuführen.

Die Lehrveranstaltungen im Teilstudiengang Französisch sind sowohl theoriebasiert als auch praxisorientiert. Sie werden von Dozenten geleitet, die sich in Forschung, Lehre und Praxis intensiv mit den Besonderheiten des bilingualen Lernens und Lehrens beschäftigen und zudem auf eigene Erfahrung im Bereich des bilingualen Unterrichtens zurückgreifen können.

Prüfungsordnungen

Lehrangebote im MEd Bilingualer Unterricht Französisch

Studierende des MEd Bilingualer Unterricht nehmen im Fach Französisch wie ihre KommilitonInnen des nicht-bilingualen Master of Education an den regulären Lehrveranstaltungen der Literatur- und Sprachwissenschaften sowie der Sprachpraxis teil. Ihre bilinguale Profilbildung erhalten sie durch spezielle Lehrangebote in der Fachdidaktik und durch das Absolvieren ihres Praxissemesters an einer Schule mit bilingualem Fächerangebot.

In dem Modul „Didaktik des bilingualen Unterrichts in romanischen Sprachen“ wird das Verhältnis von Sprach- und Sachkompetenz behandelt und erörtert wie beide im bilingualen Unterricht vermittelt werden. Überdies werden zentrale Theorien, Konzepte und Methoden des bilingualen Unterrichts vorgestellt und ihre Umsetzung in der Unterrichtspraxis geprüft. Als grundlegende Lehrveranstaltung dient hierbei die „Einführung in die Didaktik des bilingualen Unterrichts“ („Introduction à l’enseignement bilingue“), auf die dann die beiden Seminare „Vermittlung von Sprach- und Fachkompetenz“ und „Aneignung von Sprach- und Fachkompetenz“ aufbauen.

Vor und während ihres Praxissemesters an einer Schule mit bilingualem Lehrangebot werden die Studierenden von der Universität mit einer Vorbereitungs- und Begleitveranstaltung zum Praxissemester unterstützt, die die nötigen konzeptionell-analytische Kompetenzen vermittelt, die zur adressatenorientierten Planung, Durchführung und Reflexion von Studien- und Unterrichtsprojekten aus fachdidaktischer Sicht befähigen. Als Abschluss des Praxissemester-Moduls fertigen die Studierenden eine Hausarbeit an, die im Zusammenhang mit bilingualem Lernen und Lehren steht.

Im Wintersemester 2013/14 kann bereits die Lehrveranstaltung „Introduction à l’enseignement bilingue“ für den Master of Education Bilingualer Unterricht belegt werden.

FAQ zum MEd Bilingualer Unterricht Französisch

Rechtshinweis: Bitte beachten Sie, dass die nachfolgenden Erläuterungen eine Orientierungshilfe darstellen und keine Rechtsverbindlichkeit besitzen. Als rechtliche Grundlage für Prüfungen gelten die Allgemeinen Bestimmungen sowie die fachspezifischen Ordnungen des jeweiligen Studienganges.

Bitte informieren Sie sich hierzu auf den Seiten des Zentralen Prüfungsamtes (ZPA), auf den Seiten der Informations- und Servicestelle Lehrerbildung (ISL) sowie des Gemeinsamen Studienausschusses (GSA).

  • Erfolgreicher Abschluss eines Kombinatorischen BA-Studiengangs mit der Fächerkombination Französisch/Geschichte oder Französisch/Mathematik
  • bereits durchgeführter dreimonatiger Auslandsaufenthalt
  • im letzten sprachpraktischen Moduls des BA die Note 2,3 oder besser
  • Nachweis von 13 LP in der Fachdidaktik Französisch

Nein, das ist leider nicht möglich.

Nein, dies ist derzeit noch nicht möglich. Wir bemühen uns, auch andere Fächerkombinationen zu ermöglichen. Sprechen Sie auch Ihrerseits VertreterInnen des Faches Ihrer Wunschkombination an.

Grundlegend ist die Lehrveranstaltung „Einführung in die Didaktik des bilingualen Unterrichts in romanischen Sprachen“. Ihr Beleg ist Voraussetzung für den Zugang zu den Modulteilen „Bilingualer Unterricht: Die Vermittlung von Sprach- und Fachkompetenz“ und „Bilingualer Unterricht: Die Aneignung von Sprach- und Fachkompetenz“. Sie können in beliebiger Reihenfolge belegt werden.

Überdies muss das Praxissemester an einer Schule, die bilingualen Unterricht in der Zielsprache Französisch anbietet, abgeleistet und zudem die universitäre Vorbereitungs- und Begleitveranstaltung zum Praxissemester besucht werden.

Schließlich müssen insgesamt zwei Modulabschlussprüfungen durchgeführt werden: eine zum Abschluss der drei erstgenannten Modulteile und eine zum Abschluss des Praxissemesters.

Ja, im Fach Französisch müssen im Rahmen des Moduls „Forschungsprojekt Sprachpraxis“ 6 LP in Sprachpraxis erworben werden.

Das Projekt/Forschungsprojekt muss in der Sprachpraxis Französisch durchgeführt werden.

Prinzipiell ist eine solche Anerkennung möglich. Allerdings müssen Sie insgesamt auch die anderen Zulassungsvoraussetzungen erfüllen. Dies bedeutet u.a., dass Sie 13 LP in der Fachdidaktik Französisch ohne bilingualen Schwerpunkt nachweisen müssen. In der Regel belegen Sie diese durch das fachdidaktische Profil im Bachelor.

Wenn Sie innerhalb der 13 LP Fachdidaktik Französisch für den BA bereits bilinguale Schwerpunkte gesetzt haben, so könnten diese für den MEd anerkannt werden, wenn Sie entsprechend nicht-bilinguale Veranstaltungen nachbelegen.

Wenn Sie im MEd Französisch Didaktik im Vertiefungsmodul studieren, ist eine Anerkennung in der Regel problemlos möglich.

Im Einzelfall beraten wir Sie gerne.

Schulen, die bilingualen Unterricht in der Zielsprache Französisch anbieten, gibt es breitgestreut in ganz Deutschland (viele davon sind zugleich ABI-BAC-Schulen). Bei Stellenausschreibungen für bilinguale Sachfächer bevorzugen diese Schulen in der Regel BewerberInnen, die eine einschlägige bilinguale Profilbildung vorweisen können.

Die SchülerInnen in deutschen Schulen kommen zunehmend bereits mit mehreren Sprachen in die Schule. Häufig ist die Unterrichtssprache Deutsch für sie schon Zweit- oder Fremdsprache. Auf die besonderen Schwierigkeiten dieser LernerInnen und die Möglichkeiten, ihnen bei der Überwindung der (zweit- bzw. fremd-)sprachlichen Herausforderungen des Lernens im Sachfach zu helfen, sind Lehrpersonen, die sich im Rahmen des MEd Bilingualer Unterricht mit dem Lehren und Lernen in zwei Sprachen auseinandergesetzt haben, in besonderer Weise qualifiziert.

Nein. Der MEd Bilingualer Unterricht verleiht eine besondere Profilbildung und ist eine Zusatzqualifikation. Die Möglichkeit, das nichtsprachliche Fach später dann doch „nur“ einsprachig auf Deutsch zu unterrichten, bleibt gewahrt.

Weitere Infos über #UniWuppertal: