Rebecca Klose, Elke Söbbeke und Marei Fetzer: Mehrsprachigkeit als Ressource beim Mathematiklernen
Rebecca Klose, Elke Söbbeke und Marei Fetzer: Mehrsprachigkeit als Ressource beim Mathematiklernen
Bilinguale Lernangebote erfreuen sich im Geschichtsunterricht zunehmener Beliebtheit. Als einzelne Unterrichtsmodule oder als eigenständiger Zweig tragen sie zur Profilierung vieler Schulen in NordrheinWestfalen bei. Bilingualer Geschichtsunterricht ist eine Form des Sachfachunterrichts, in der neben der Muttersprache eine Fremdsprache in methodisch reflektierter Form als Instrument zur Lösung fachlicher Probleme eingesetzt wird. Seine zentrale Zielsetzung liegt darin, die Kommunikations- und Handlungsfähigkeit von Schülerinnen und Schülern in den zunehmend europaweit bzw. global vernetzten Strukturen von Bildung, Wissenschaft und Arbeitswelt zu gewährleisten. Hierbei tritt neben die Entwicklung der erforderlichen Sprachkompetenz die Befähigung, sich bei der Auseinandersetzung mit fachlichen Problemstellungen in fremde Perspektiven hineinzuversetzen, die eigene Lebenswelt und die in ihr angelegten Deutungsmuster aus der Sicht anderer zu reflektieren. Bilingualer Geschichtsunterricht ist somit eine fachbezogene Form des interkulturellen Lehrens und Lernens, die wesentlich über Ziele und Möglichkeiten des Fremdsprachenunterrichts hinausweist.
An der Universität Wuppertal haben Studierende der Geschichtswissenschaft nun im Rahmen des Masterstudiengangs „Bilingualer Unterricht“ die Möglichkeit, sich grundlegende Kenntnisse zur Konzeption, Durchführung, Reflexion und Erforschung von bilingualem Geschichtsunterricht anzueignen. Neben der Erfassung der Sprachgebundenheit historischen Denkens und Urteilens steht die Befähigung zur Analyse kultureller Deutungsmuster, Narrative und Lehrtraditionen in europäisch vergleichender und transnationaler Perspektive im Vordergrund. Über die praxisbezogenen Vermittlung der Instrumentarien professionellen Lehrerhandelns im bilingualen Geschichtsunterricht hinaus erhalten die Studierenden einen vertieften Einblick in die geographischen, ästhetischen und medialen Dimensionen politischer Kommunikation und Identitätsstiftung im europäischen Raum. Entsprechend wird in den Lehrveranstaltungen neben dem adäquaten Einsatz der jeweiligen Fachsprachen (Deutsch, Englisch, Französisch) der Erschließung von fremdsprachigen Quellen und Fachliteratur, der vergleichenden Interpretation politischer Bilder und Symbole sowie begriffsgeschichtlich-vergleichenden Verfahren besondere Aufmerksamkeit zuteil. Das auf die Geschichte Europas ausgerichtete Historische Seminar der Universität Wuppertal bietet ein ideales Umfeld, um fachwissenschaftliche und fachdidaktische Ansätze zu verknüpfen.
Die Geschichtswissenschaft in ihrer spezifischen Ausgestaltung an der Bergischen Universität Wuppertal ist durch ihre Scharnierfunktion zwischen Kultur- und Naturwissenschaften in besonderer Weise geeignet, ein von den Fächern ausgehendes, aber über sie hinauswirkendes Angebot zur bilingualen Profilierung von Forschung und Lehre zu entwickeln. Durch ihren dezidiert europäisch-kulturvergleichenden Zuschnitt finden bilinguale Lehrangebote ein ideales Umfeld zur thematischen Vertiefung kultur- und geschichtsspezifischer Fragestellungen.
Im Fach Geschichte sind bilinguale Lehrangebote seit mehreren Semestern bereits Realität (siehe Rubrik Lehre): Dr. Bernd Bühlbäcker verfügt als qualifizierter Lehrer und Zeithistoriker über langjährige Lehr- und Unterrichtserfahrung. Sein Schwerpunkt liegt auf bilingualen Unterrichtsprojekten zur deutsch-britischen und europäischen Geschichte des 20. Jahrhunderts. Es ist geplant, ab dem Wintersemester 2015/16 durch eine abgeordnete Lehrkraft aus dem Schuldienst das Angebot zum bilingualen Unterricht um einen deutsch-französischen Fokus zu erweitern.